27.10.2019

SIEBEN WKU-Weltmeistertitel für Harder Sportler!

Vergangene Woche fanden die Weltmeisterschaften der WKU in Bregenz im Festspielhaus statt. Aus unseren Reihen qualifizierten sich dafür acht Sportler, die zusammen mit dem 76 Mann starken, Österreichischen Nationalteam an diesem Event ihr Können unter Beweis stellen durften!
Mit Athleten aus 39 Nationen, 6 Kontinenten und knapp 2000 Starts handelte es sich um die größte Weltmeisterschaft der WKU, die jemals über die Bühne lief.

ACHT Sportler aus unseren Reihen qualifizierten sich für die WKU Weltmeisterschaften!

Dominik Schuster (-90 kg) und Fabian Verschnig (-85 kg) gingen nach der äußerst erfolgreichen WM 2018 in Athen wiederum als Titelverteidiger im Pointfighting an den Start. Fabian das dritte Jahr (nach Griechenland, Irland und USA), Dominik bereits das fünfte Jahr in Folge (nach Griechenland, Irland, USA, Spanien und England). Beide vertraten ihr Land im Open Weight (Grand Champion) der Herren. Dominik trat zusätzlich im Lightcontact (-85 kg) der Herren an.

Orhan Cebe, der zuletzt vor drei Jahren WM Gold bei den Junioren einfuhr, ist nach der bitteren Halbfinal-Niederlage in Athen gegen Kanada im vergangenen Jahr besonders heiß auf das oberste Treppchen. Er trat in der der Herrenklasse -65 kg im Pointfighting an.

Safak Erdogan, der an seiner zweiten WM teilnahm, hat sich für das Lightcontact der Herren -80 kg vorbereitet. Nach zwei beinahe makellosen Saisonen in der WKU ist der junge Lochauer heiß auf sein erstes Edelmetall.

Bernd Schäfer und Martin Schuster gaben seit 2015 bzw. 2016 ihr Comeback im Österreichischen Nationalteam. Bernd gewann zuletzt in Spanien 2015 Bronze bei den Veteranen und konnte nun nach langem Verletzungspech wieder an der WM Vorbereitung teilnehmen. Für Martin, der in seinen vergangenen WM Antritten jeweils bereits in den Vorrunden auf die späteren Weltmeister traf, reichte es bis dato noch nie für die Medaillenränge. Doch 10 kg weniger und eine ausgezeichnete Vorbereitung versprach einiges für den Harder!

Alperen Karakoc qualifizierte sich erstmals für das Nationalteam bei den Junioren -65 kg. Eine Regelung der WKU führte allerdings dazu, dass er aufgrund seines Geburtsdatums nicht mehr bei den Junioren antreten durfte. Teamcoach Dominik entschied dennoch, ihm die Möglichkeit zu geben – denn die Formkurve der vergangenen Montage sprach eindeutig für ihn. Alperen musste daraufhin weitere 5 kg abspecken um Österreich in der Klasse -60 kg zu vertreten.

Adijan Nadarevic, unser bosnisches Nachwuchstalent, bereicherte unser Team vor knapp 14 Monaten. Der erst 14-Jährige sammelte bereits mit dem bosnischen Nationalteam Erfahrung auf der internationalen Bühne und qualifizierte sich für die Junioren im Lightcontact -70 kg.

SECHS Finalqualifikationen am ersten Tag der Ausscheidungskämpfe!

Am ersten Tag der Ausscheidungskämpfe begannen unsere Erwachsenen und unser Veteran im Pointfighting sowie Adijan im Lightcontact der Junioren.

Den Start machte Alperen. Nach Freilos traf er im Halbfinale auf den favorisierten Schweizer. Nach zwei sehr stark geführten Runden von beiden Kämpfern entschied Alperen den Kampf erst in den letzten Sekunden in der Verlängerung zu Gunsten von Österreich und qualifizierte sich für das Finale. Auch Orhan hatte Glück und stand nach Freilos bereits im Halbfinale gegen Deutschland, gegen welches er sich schlussendlich auch für das Finale qualifizierte.

Martin war der nächste Kämpfer im Bunde, der die zweitstärkste Kategorie unserer Starter vorzuweisen hatte. Nach Freilos traf er im Viertelfinale auf einen kanadischen Kämpfer, gegen welchen er sich nach verschlafenem Start knapp durchsetzte. Im Halbfinale wartete bereits ein Amerikaner, der in der Vorrunde den amtierenden Weltmeister dieser Klasse sowie den zweiten Topfavoriten aus Kanada eliminierte. Die Zuschauer sahen einen packenden Halbfinalkampf auf höchstem Niveau, den Martin nach Verlängerung hauchdünn für sich entscheiden konnte und ins Finale einzog.

Auch Fabian gelangte als amtierender Weltmeister per Freilos bereits ins Halbfinale, in welchem er sich gegen einen altbekannten deutschen Kontrahenten durchsetzte. Somit bereits die vierte Finalqualifikation mit dem vierten Kämpfer!

Dominik war der letzte Kämpfer bei den Erwachsenen im Bunde. Er trifft im Halbfinale der Schwergewichte auf einen Amerikaner, gegen welchen er sich am Ende nach tollem Beginn doch nur recht knapp durchsetzen konnte und qualifizierte sich für die Endrunde am Samstag.

Bernd war am späteren Verlauf des Tages in der größten Kategorie auf diesem Turnier im Pointfight am Start und traf in der ersten Runde auf Ungarn, in welcher er die Oberhand behielt. Bereits in Runde zwei wartete ein starker Mexikaner, der seine Haut recht teuer verkaufte. Nach starkem Beginn konnte sich der Südamerikaner zu Ende der ersten Runde knapp um zwei Punkte absetzen und verteidigte diesen Vorsprung. Somit leider das Aus für Bernd in Runde zwei.

Adijan war der letzte aus unseren Reihen, der an diesem Kampftag in der individuellen Kategorie ins Geschehen eingriff. Nach ausgezeichneter, taktischer Ausrichtung setzt er sich in Viertel- und Halbfinale jeweils gegen deutsche Kontrahenten durch und qualifizierte sich als sechster Harder Sportler für das ein Finale am Samstag.

Fabian und Dominik vertraten, wie in den Jahren zuvor, Österreich im Grand Champion Bewerb (offene Gewichtsklasse). Beide Sportler scheiden allerdings bereits im Halbfinale gegen die USA aus. Seit Irland 2017 gab es somit ein Grand Champion Finale ohne Harder Beteiligung.

Den Abschluss am ersten Ausscheidungstag machten unsere Sportler im Pointfight-Teambewerb der Herren – unser Verein hatte, wie im vergangenen Jahr, die Ehre, Österreich zu vertreten. Mit Orhan, Martin, Fabian und Dominik konnten wir ein breites Spektrum an Kämpfern entgegenstellen – jeder hatte sein Spezialgebiet. In Spanien konnte man zwei Vorrunden gewinnen und scheiterte erst im Finale am A-Team der USA.

Auch dieses Jahr war eine große Variation an Mannschaften aus der ganzen Welt geboten. Das Losglück war allerdings nicht auf der Seite unserer Sportler und so trafen wir in der ersten Runde, im Viertelfinale, auf das Top Team der USA. Doch es kam anders als erwartet. Martin lieferte die erste Top-Runde gegen Amerika und holt sich einen Sieg mit knappem Vorsprung. Dominik konnte die Führung ausbauen und so lag es an unserem drittgesetzten Mann, Fabian, die Führung zu verwalten – und das schaffte er. Erstmals seit knapp einem halben Jahrzehnt scheiterte das erstgesetzte, amerikanische Team bereits in den Vorrunden und schafft es nicht einmal in die Medaillenränge. Wir stiegen auf und trafen im Halbfinale auf Kanada. Das vermeintlich schlechtere Team wurde von uns unterschätzt, die Sportler taktisch falsch gesetzt und so verlieren wir im dritten Kampf das Duell um einen Punkt gegen den Nordamerikanischen Kämpfer. Enttäuscht mussten wir das „Rampenlicht“ verlassen.

ZWEI Finalqualifikationen am zweiten Tag der Ausscheidungskämpfe!

Safak und Dominik waren am zweiten Tag der Ausscheidungskämpfe in ihren individuellen Disziplinen im Leichtkontakt an der Reihe.

Als erstes startete Safak in den Kampftag. Er setzt sich nach Freilos in der ersten Runde souverän gegen Deutschland durch und traf im Halbfinale auf die Schweiz. Auch hier vielen die Richterstimmen eindeutig zu Gunsten des Lochauer’s aus und er schaffte es nicht nur zum ersten Mal in die Medaillenränge, sondern qualifizierte sich zudem für das Finale am darauffolgenden Sonntag.

Ein ähnliches Bild lieferte Dominik ab. Er traf in beiden Vorrunden auf deutsche Kontrahenten – konnte sich jeweils mit 3:0 Richterstimmen durchsetzen und qualifizierte sich für sein zweites Finale an dieser Weltmeisterschaft.

HARDER Sportler gewinnen 5/6 Finalkämpfen am ersten Finaltag!

Am morgen des ersten Finaltages wussten wir noch nicht, dass dieser Tag in die Geschichtsbücher des Vereines eingehen würde. SECHS Sportler erkämpfen sich FÜNF WM-Titel sowie einen Vize-WM-Titel – unglaublich!

Alperen bestritt das erste Finale bei den Herren -60 kg an diesem Tag gegen einen Kontrahenten aus Honduras. Nach sehr nervösem Beginn fand er langsam in den Kampf, konnte am Anfang noch sehr gut mithalten. Nach der Halbzeit des ersten Kampfes konnte der Honduraner die notwendigen Treffer machen und setzte sich Punkt für Punkt ab. Ein Rückstand, welchem wir die verbliebenen Runden nachlaufen mussten. Nach tollem Anfang scheiterte er schlussendlich am Südamerikaner – gewinnt aber trotzdem an seiner ersten WM die Silbermedaille – Hut ab von dem jungen Sportler.

Orhan Cebe war der nächste Harder Kämpfer. Taktisch top eingestellt kämpfte er im Finale der -65 kg Klasse gegen Deutschland. Nach der Halbzeit der ersten Runde war bereits klar, dass der Sieg nur über unseren Sportler gehen konnte – die Dominanz, die Offensiv- und Defensivarbeit war einfach zu stark für den Deutschen – und so war es auch. Orhan setzte sich deutlich durch und gewinnt seinen ersten Titel bei den Erwachsenen. Und den hat er sich verdient!

Martin Schuster schaffte es in seinen bisherigen drei WM-Antritten nicht einmal unter die Top-Drei und stand in diesem Jahr im Finale der Herren -70 kg. Er war heiß – besonders nach den starken Kämpfen in der individuellen Kategorie sowie den Teamfights. Nach nervösem Beginn kam auch er immer besser in den Kampf und konnte die taktische Vorlage wunderbar umsetzen. Er konnte den Kampf von Anfang bis Ende kontrollieren – er machte mit dem Gegner, was er wollte. Auch er setzt sich am Ende gegen Deutschland durch und gewinnt seine erste Medaille auf einer WM – und zwar die Goldene!

Fabian Verschnig war der nächste Sportler im Mittelschwergewicht -85 kg. Er stand dem Kanadier gegenüber, der uns die Niederlange in den Teamfights bescherte. Auch hier zeichnete sich in der Anfangsphase ein nervöser Schlagabtausch von beiden Seiten ab. Doch der Fußacher war der erste, der richtig in den Kampf fand – er konnte seine lange Reichweite wunderbar ausnutzen, agierte sehr stark in der Defensive und „hamsterte“ sich Punkt für Punkt. Der Kanadier war gezwungen, offensiv zu agieren – was uns in die Karten spielte. Fabian baute seinen Vorsprung immer weiter aus und kürt sich nach ende der Kampfrunden zum vierten Mal zum WKU WM nach 2016, 2017 und 2018 – well deserved!

Dominik Schuster war bereits in der darauffolgenden Klasse im Schwergewicht -90 kg am Start – hier stand ihm ein alter Deutscher Routinier gegenüber. Er konnte zu Beginn an die Distanzen wunderbar kontrollieren und zwang den Deutschen zu Fehlern, die er allesamt für sich nutzen konnte. Das Polster, welches sich dadurch ansammelte, verteidigte er vehement. Nach den beiden Runden war es dann vollbracht – er gewinnt seine individuelle Klasse der Herren im Pointfight bereits zum sechsten Mal in Folge!

Adijan Nadarevic krönt den Tag. Er war der letzte Finalteilnehmer unseres Teams am Samstag und trifft auch hier wieder auf einen deutschen Kontrahenten. Zwei Runden lang setzte er dem Deutschen durch harte Konter aus der Distanz und viel Bewegung, um den Kicks zu entgegen, zu und brach ihn damit. Nach zwei Runden war klar, dass die Schiedsrichter zu Gunsten des jungen Bosniers entscheiden mussten – und so war es auch. Er gewinnt sein Finale mit 3:0 Richterstimmen und durfte ganz oben auf dem Podium Platz nehmen!

Erdogan und Schuster gewinnen ihre beide individuellen Leichtkontakt-Kategorien!

Am Sonntag fanden die beiden letzten Finale unseres Teams von Dominik und Safak statt.

Safak traf darin auf einen kanadischen Sportler. Der Kampf, der sich im Vorfeld als regelrechtes Massaker ankündigte, versprach nicht das, wofür ihn alle eingeschätzt hatten. Safak kontrollierte den Nordamerikaner von der ersten Sekunde an und konnte vor allem mit seinen harten, offensiven Boxtechniken punkten – der sichtlich angeschlagene Kanadier hatte Glück, über beide Runden zu kommen. Auch hier war das Ergebnis eindeutig – Safak gewinnt mit 3:0 Richterstimmen und gewinnt wie Martin nicht nur seine erste WM-Medaille, sondern krönt sich zum WM der WKU.

Dominik machte den Abschluss für unser Team. Er traf im Finale auf einen libanesischen Gegner, gegen welchen er nichts anbrennen lies. Der sichtlich eingeschüchterte Libanese kassierte einen harten Konter nach dem anderen – Dominik nutzte jeden Fehler aus. Und auch er siegt am Ende klar und gewinnt nach Spanien 2015 und Irland 2017 den dritten WM-Titel der WKU im Leichtkontakt.

Die Ergebnisse im Überblick:

Orhan Cebe PF Herren -65 kg 1. Platz und Weltmeister
Martin Schuster PF Herren -70 kg 1. Platz und Weltmeister
Fabian Verschnig PF Herren -85 kg 1. Platz und Weltmeister
Dominik Schuster PF Herren -90 kg 1. Platz und Weltmeister
Adijan Nadarevic LC Junioren -70 kg 1. Platz und Weltmeister
Safak Erdogan LC Herren -80 kg 1. Platz und Weltmeister
Dominik Schuster LC Herren -85 kg 1. Platz und Weltmeister
Alperen Karakoc PF Herren -60 kg 2. Platz und Vize-Weltmeister
Fabian Verschnig PF Grand Champion 3. Platz
Dominik Schuster PF Grand Champion 3. Platz
Team Herren Österreich (Verschnig, Schuster D., Cebe, Schuster M.) Pointfight Team Herren 3. Platz
Bernd Schäfer PF Veteranen + 80 kg 7. Platz

 

Wenn wir das Ergebnis betrachten, sind wir nur noch überwältigt. Wer hätte gedacht, dass die erfolgreichen Resultate der Weltmeisterschaften aus den vergangenen Jahren noch einmal getoppt werden können. Und das von einem winzigen, ländlichen Verein im kleinen Österreich.
Nicht nur die individuelle, technische Klasse der Kämpfer – auch die menschliche Klasse hat sich dieses Jahr enorm entwickelt. Und auf das sind wir enorm stolz. Und das ist die Arbeit von jedem Einzelnen dieses Vereines!

Ganz speziell möchten wir uns zudem auch bei unseren Mitgliedern bedanken, die uns an den Tagen der WM vor Ort unterstützt haben – das hat uns enorm viel bedeutet und ist ganz klar Teil unseres Erfolges – DANKE!

Medaillenstatistik

  • 7
    Gold
  • 1
    Silber
  • 3
    Bronze

Impressionen